Physikerinnen diskutieren in Hamburg über die Zukunft

20. Deutsche Physikerinnentagung unter der Schirmherrschaft von Ministerin Johanna Wanka

6. Oktober 2016

Vom 3. bis 6. November 2016 treffen sich Physikerinnen aller Karrierestufen aus Industrie, Wirtschaft und Forschung in Hamburg, um sich über aktuelle Forschungsergebnisse, Trends und Arbeitssituationen von Frauen in der Physik auszutauschen. Die 20. Deutsche Physikerinnentagung (DPT) steht unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, die auch bei der Eröffnung sprechen wird.

Das seit 1997 jährlich stattfindende Forum wird von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und ihrem Arbeitskreis Chancengleichheit veranstaltet. Ausrichter der Jubiläumsveranstaltung sind der Fachbereich Physik der Universität Hamburg und der Exzellenzcluster „The Hamburg Centre for Ultrafast Imaging“ (CUI). Johanna Wanka: „Das Jubiläum ist ein schöner Anlass, auf den Erfolgsweg der letzten zwei Jahrzehnte zu schauen. Viele Frauen haben sich in dieser Zeit für Physik begeistert. An Universitäten und Fachhochschulen ist der Anteil der Frauen, die Physik oder Astronomie studieren, kontinuierlich gestiegen: von 18,3 Prozent im Jahr 1995 auf 31,7 Prozent im Jahr 2014. Der Anteil der Ab­solventinnen hat sich im gleichen Zeitraum annähernd verdoppelt. Ich wünsche mir, dass diese Dynamik sich fortsetzt. Physik ist eine wichtige Grundlage für techno­logische Entwicklungen und damit für den wirtschaftlichen Fortschritt in unserem Land. Wir brauchen auch in Zukunft die wertvollen Beiträge von Frauen für Innovationsprozesse.“

Traditionell nehmen circa 200 Frauen an der Tagung teil, die in diesem Jahr auf dem Forschungscampus Bahrenfeld stattfindet, inmitten der hochentwickelten Quellen für Elektronen- und Röntgenstrahlung sowie der Laserphysikeinrichtungen des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY). Den wissenschaftlichen Eröffnungsvortrag hält Prof. Petra Rudolf von der Universität Groningen. Hamburgs Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, Katharina Fegebank, debattiert in einer Podiumsdiskussion mit weiteren Gästen über die Wege zur Gleichstellung in den Naturwissenschaften. Ein weiteres Highlight ist der öffentliche Abendvortrag mit Prof. Margarete Mühlleitner vom Karlsruher Institut für Technologie. Das wissenschaftliche Programm wird zudem von einer Besichtigung der Sternwarte, einem Theaterstück über die berühmten Naturwissenschaftlerinnen Marie Curie, Lise Meitner und Hedy Lamarr sowie einem umfassenden Schülerinnenprogramm flankiert. Circa 80 Schülerinnen fast aller Jahrgangsstufen können in sieben Laboren des Deutschen Elektronen-Synchrotrons und des CUI-Schullabors „Light & Schools“ experimentieren.

Eingeladen zur Tagung sind alle Frauen, die sich der Physik verbunden fühlen, ­ ob als Schülerin, Dozentin, Forscherin oder Wirtschaftsphysikerin, sowie Männer, die sich mit den Zielen der Tagung identifizieren. „Wir freuen uns sehr, dass wir diese lebendige und vielfältige Tagung ausrichten und hier einen weiteren Beitrag zur Vernetzung leisten können“, sagt CUI-Vorstandsmitglied Dr. Melanie Schnell. „Dafür bedanke ich mich bei allen Gruppierungen auf dem Campus, die sich an der Organisation beteiligt haben.“

Die Tagung wird von DESY und dem Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie sowie den Sonderforschungsbereichen 676 und 925 und PIER, der strategischen Partnerschaft von DESY und der Universität Hamburg, unterstützt.

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