R. J. Dwayne Miller zum Fellow der Royal Society of Chemistry ernannt

Hamburger Max-Planck-Direktor wird Fellow einer der ehrwürdigsten chemischen Gesellschaften

9. Juni 2016

In Anerkennung seiner bedeutenden Beiträge zur Chemie im Allgemeinen und insbesondere seiner Beiträge zur Femtosekunden-Elektronenbeugung wurde R. J. Dwayne Miller als Fellow in die Royal Society of Chemistry aufgenommen.

Die Femtosekunden-Elektronenbeugung verwendet ultrahelle Elektronenquellen, um atomare Bewegungen mit allen strukturellen Details in Echtzeit zu beobachten. Diese Technik ermöglicht es, Filme struktureller Veränderungen auf atomarer Ebene zu erhalten, und führte zum ersten atomaren Film eines Strukturübergangs. Vor kurzem gipfelte die 20-jährige Anstrengung auf diesem Gebiet in der ersten vollständigen, atomar aufgelösten Beobachtung der primären Bewegungen, die die Chemie lenken, und zeigte, wie die riesige Zahl molekularer Freiheitsgrade sich auf wenige Schlüsselbewegungen reduziert. Es ist diese Dimensionsreduktion, die die Chemie zu einem übertragbaren Konzept macht. Das langfristige Ziel dieser Forschung ist es, die Beobachtungen auf komplexere Anwendungen auszuweiten und die Struktur-Funktions-Beziehung in biologischen Systemen direkt zu beobachten. Auf diese Weise will man lernen, wie die Chemie optimiert ist, um biologische Funktionen anzutreiben.

R. J. Dwayne Miller ist Fellow mehrerer Fachgesellschaften. Seit 1998 ist er Fellow der Royal Society of Canada, seit 2000 Fellow des Chemical Institute of Canada und 2015 wurde er zum Fellow der Optical Society of America ernannt. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen erhalten, darunter die Rutherford-Medaille in Chemie (1997), einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (2012), den E. Bright Wilson Award in Spektroskopie der American Chemical Society (2015) und den Centenary Prize 2016 der Royal Society of Chemistry.

Die Royal Society of Chemistry entwickelte sich aus der 1841 gegründeten Chemical Society of London und ist eine der weltweit führenden chemischen Gesellschaften. Sie hat mehr als 50.000 Mitglieder und hat sich die Förderung der Exzellenz in der Chemie zum Ziel gesetzt.

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