Florian Eich erhält Marie Curie-Einzelstipendium
Der Nachwuchsforscher wird mit Unterstützung der Europäischen Kommission ein zweijähriges Forschungsprojekt zur Theorie der Thermoelektrizität am MPSD in Hamburg durchführen
Die Entwicklung nachhaltiger Energiequellen ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. Jegliche Form von Energieerzeugung produziert Abwärme. Thermoelektrische Generatoren, welche zumindest einen Teil dieser Abwärme in nutzbare elektrische Energie umwandeln, könnten eine Schlüsselkomponente für die Verbesserung der Effizienz von Energieerzeugungsprozessen sein. In den vergangenen Jahren ist deutlich geworden, dass Bauelemente auf der Nanoskala, deren Funktionalität auf dem Niveau einzelner Moleküle entsteht, im Vergleich zu konventionellen Technologien eine viel höhere Effizienz für die Umwandlung von Wärme in Elektrizität erzielen könnten.
In seinem Projekt „Dichtefunktionaltheorie für thermoelektrische Phänomene“ (ThermalDFT) möchte Florian Eich die theoretischen Werkzeuge entwickeln, um die Effizienz thermoelektrischer Nanoelemente zu beschreiben. „Die Innovation einer thermischen Dichtefunktionaltheorie besteht darin, die Ladungs- und Energiefreiheitsgrade eines physikalischen Systems gleichberechtigt zu behandeln“, erklärt Florian Eich. „Dies wird es ermöglichen, die thermoelektrischen Eigenschaften molekularer Bauelemente durch numerische Simulationen vorherzusagen, und könnte somit den finanziellen und zeitlichen Aufwand bei der experimentellen Suche nach hocheffizienten thermoelektrischen Generatoren drastisch reduzieren.“
Florian Eich studierte Physik an der Freien Universität Berlin und an der University of Illinois in Urbana-Champaign. Seine Doktorarbeit erstellte er am Fritz Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin und am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle; seinen Doktortitel erhielt er 2012 von der Freien Universität Berlin. Im Anschluss verbrachte er einen dreijähren Forschungsaufenthalt als Postdoktorand an der University of Missouri in Columbia. Seit 2015 ist er Postdoktorand in der Theoriegruppe von Angel Rubio am Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie.
Die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen der Europäischen Kommission fördern Forscher aller Karrierestufen, unabhängig von Nationalität und Forschungsgebiet. Zusätzlich zur großzügigen finanziellen Forschungsförderung haben Wissenschaftler die Möglichkeit, internationale Erfahrung und Erfahrungen im privatwirtschaftlichen Sektor zu sammeln und sich Fähigkeiten anzueignen, die ihre Attraktivität für den Arbeitsmarkt steigern und ihre Karriereentwicklung fördern.