Forschungscampus am MPSD soll Science City werden

"Wissenschaft spielt Hauptrolle in der Entwicklung eines Stadtquartiers": Senat präsentiert ambitionierten Plan für Forschungscampus.

28. Januar 2019
Das Gelände rund um das MPSD und das Center for Free-Electron Laser Science (CFEL) soll von einem Forschungscampus in eine “Science City” verwandelt werden. Der Hamburger Senat legt in seinen weitreichenden Plänen Wissenschaft, Innovation, Lernen, Produktentwicklung und Wohnen auf einer 125-Hektar-Fläche in der ‘Science City Bahrenfeld’ zusammen.

Das geplante Quartier umgibt den jetzigen Forschungscampus am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) und wird um das angrenzende Gelände nördlich der Luruper Chaussee erweitert. 

Das neue MPSD-Gebäude und der jetzige Sitz des Instituts, das CFEL, befinden sich nahe des Zentrums des geplanten Stadtteils. Der erste Bürgermeister von Hamburg, Peter Tschentscher zum Großprojekt: „Zusammen mit der Universität und dem DESY wollen wir in den nächsten Jahren einen ganzen Stadtteil der Wissenschaft widmen. Mit der Science City Bahrenfeld entwickeln wir ein Zentrum der Grundlagenforschung und angewandten Wissenschaft, einen Inkubator für Innovation und Technologietransfer.“

Die Universität Hamburg wird ihre Physik- und Chemiefakultäten sowie Teile der Biologie mit insgesamt mehr als 5.000 Studenten in der Science City ansiedeln. In Zukunft sollen Akademiker und Studierende dort von modernen Hörsälen, Laboren sowie interaktiven Lern- und Begegnungsflächen profitieren. Ein weiterer zentraler Teil des Projekts ist der Ausbau der Petra IV-Röntgenquelle des DESY. Direktor Prof. Dr. Helmut Dosch begrüßt die Pläne: „Mit der Science City Bahrenfeld schaffen wir ein Modell für den Forschungscampus der Zukunft, in dem Spitzenforschung mit hochmodernen Großforschungsanlagen, die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft – eng verzahnt – als nachhaltige Konzepte konsequent umgesetzt werden.“

Mit dem Centre for Data and Computer Science (CDCS) wird Forschern zusätzlich eine der weltweit leistungsstärksten Recheneinrichtungen zur Verfügung stehen. Ein Centre for Molecular Water Research ergänzt das Spektrum der wissenschaftlichen Einrichtungen. In unmittelbarer Nähe soll der Innovationspark Altona entstehen, der ab 2023 Start-ups aus den Bereichen der Life Sciences, Bio- und Nanotechnologie und neuen Materialien beherbergen wird.

Die Stadt Hamburg will das U- oder S-Bahnnetz bis zur Science City Bahrenfeld ausdehnen. Rund 2.500 Wohnungen sollen gebaut werden, sowie eine Grund- und eine weiterführende Schule, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Der benachbarte Volkspark, eine der größten Grünflächen in Hamburg, stellt ein wichtiges Erholungsgebiet dar. Zusätzliche Velorouten sind ebenfalls geplant, um den neuen Stadtteil mit dem Stadtzentrum zu verknüpfen.

Das Datum für die Fertigstellung des Multimilliardenprojekts – eines der größten in der Hamburger Nachkriegsgeschichte – steht noch nicht fest. Die Architekturwettbewerbe sollen 2020 starten. 

Die Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, Katharina Fegebank betont den innovativen Ansatz dieses Entwicklungsplans: „Erstmals spielen Wissenschaft und Forschung in der Geschichte Hamburgs die Hauptrolle bei der Entwicklung eines Stadtquartiers. Wir versprechen uns davon noch mehr wissenschaftliche Exzellenz, Innovationen, Lebensqualität und Jobs für Hamburgs Zukunft.“

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