Philip Moll wird neuer Direktor am MPSD
Moll erforscht Quantenmaterialien auf der Mikroskala, mit besonderem Schwerpunkt auf topologischen Metallen, unkonventionellen Supraleitern und anderen stark korrelierten Elektronensystemen. Er entwickelt neue Techniken zur Herstellung hochwertiger kristalliner Mikrostrukturen für Messungen des elektrischen Transports, der Magnetisierung oder der Wärmeleitfähigkeit.
"Mein Team und ich interessieren uns dafür, wie Form und Funktion komplexer elektronischer Metalle auf kleinsten Grössenskalen zusammenhängen. Wir verwenden fokussierte Ionenstrahlen, um metallische und halbmetallische Kristalle im Sub-Mikrometerbereich in Form zu schneiden, und untersuchen deren quantenmechanische Transporteigenschaften. Ziel dieser Forschung im Bereich der “Quantenmaterialien” ist es, Materialien und Strukturen zu erzeugen, in denen quantenmechanische und Vielteilchen-Phänomene besonders prägnant auftreten, und diese in neuartigen Technologien nutzbar zu machen."
Philip Moll promovierte 2012 an der ETH Zürich in der Schweiz, wo er bis 2014 als Postdoktorand arbeitete. Anschließend forschte er an der UC Berkeley (USA), bis er 2016 als Leiter der Forschungsgruppe Physics of Microstructured Quantum Matter an das MPI für chemische Physik in Dresden wechselte. Im Jahr 2018 wurde er Assistenzprofessor am Institut für Materialien der EPFL,wo er das Laboratory of Quantum Materials leitet.
Moll ist Träger des Nicholas-Kurti-Wissenschaftspreises (2018), des ABB-Preises der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft (2014) und wurde als World Economic Forum Young Scientist 2020 ausgewählt. 2017 erhielt er einen ERC Starting Grant und im darauffolgenden Jahr das Professorenstipendium des Schweizerischen Nationalfonds.
Der Wechsel nach Hamburg als MPSD-Direktor ist ein spannender Schritt, so Moll: „Ich freue mich, diese Forschung an einen der aktivsten Hot-Spots der Physik in Deutschland bringen zu dürfen. Die Energie und Interdisziplinarität am MPSD, auf dem Campus des DESY im Generellen, und im Grösseren in der Science City Bahrenfeld steckt einfach an. Als sehr technisch orientierte Forschungsgruppe sehe ich hier viel Potential für gemeinsame Forschungsprojekte und Zusammenarbeit. Ganz persönlich schließt sich für mich auch ein Kreis. Ich war schon immer an der Natur interessiert, aber die Faszination für die Zusammenhänge und die Struktur in der Physik habe ich an mir selbst im Rahmen eines Schulpraktikums in der 8. Klasse bemerkt – am DESY.“